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Weihnachtszeit - Wünschezeit

In dem Lied „Wann kommst du, Weihnachtsmann“ von Rolf Zuckowski heißt es:

 

… Wann kommst du, Weihnachtsmann
Mit dem großen Schlitten an?
Ganz voll bepackt bis obenhin
Und was ist in deinen Säcken drin?

… Ach komm doch, Weihnachtsmann
Weil ich's kaum erwarten kann
Mein Wunsch ist wirklich nicht sehr groß
Ich wünsch mir eine neue Puppe bloß
(... und dazu noch eine Puppenstube, mh?)

Neben Plätzchenbacken, Tannenduft und Kerzenschein gehört auch das Wünschen in die Adventszeit. Doch wie soll das Christkind/der Weihnachtsmann wissen, was es/er bringen soll? Ganz einfach! Die Kinder schreiben auf hübsches Briefpapier in ihrer schönsten Handschrift ihre Wünsche auf und schicken diesen Wunschzettel an das Christkind oder den Weihnachtsmann.

Den Brauch, in der Vorweihnachtszeit einen Wunschzettel zu verfassen, gibt es schon seit mehreren Jahrhunderten, jedoch war der Inhalt ein anderer. Um 1800 hießen die kunstvoll verzierten und beschriebenen Blätter noch "Weihnachtsbriefe", in welchen es nicht um die Herzenswünsche der Kinder ging. Die Jungen und Mädchen richteten diese Briefe nicht an das Christkind oder den Weihnachtsmann, sondern an ihre Eltern und Paten, denen sie in dieser Weise für ihre gute Erziehung und ihr Wohlbefinden dankten. Ungefähr 50 Jahre später wurden zu Weihnachten als Marketing-Idee der deutschen Spielwarenindustrie an die Kinder Blätter mit Weihnachtsmotiven ausgegeben, auf denen die Jungen und Mädchen ihre Wünsche ankreuzen sollten. Aus diesen Geschenkelisten, die direkt an das Christkind oder den Weihnachtsmann adressiert wurden, entwickelten sich die Wunschzettel, wie wir sie heute kennen.

 

 

Ingo Jaudt, Briefzusteller mit Leib und Seele, besucht seit vier Jahren in der Vorweihnachtszeit die Grundschule Namborn – Marienschule um mit den Schüler*innen Wunschzettel zu schreiben. Mit großem ehrenamtlichem Engagement hilft er den Kindern bei der Formulierung der Herzenswünsche und setzt sich dafür ein, dass die Tradition des Briefeschreibens nicht in Vergessenheit gerät. So zeigte er in den Klassen, wie man die Briefe kuvertiert und man den Umschlag richtig adressiert, damit die Post auch beim Christkind im „Weihnachtspostamt Engelskirchen“ ankommt.  „Posti Ingo“, wie Herr Jaudt liebevoll von den Kindern genannt wird, verwöhnte die Schüler*innen wie jedes Jahr mit Spekulatius und ließ mit Weihnachtsmusik bereits fröhliche Festtagsstimmung aufkommen. Das gemeinsame Schreiben der Briefe ans Christkind mit „Posti Ingo“ ließ die Augen der Kinder strahlen und nun warten alle gespannt auf eine Antwort des Christkinds.